Zertifikatsprogramm: Lightweight Application Specialist
Leichtbau ermöglicht neue und effizientere Anwendungen und sichert damit Wettbewerbsvorteile. So können im Fahrzeugbau Schadstoffemissionen durch Leichtbaukonzepte reduziert werden, in der Luft- und Raumfahrt ermöglicht Leichtbau Einsparungen im Kerosinverbrauch und im Maschinen- und Anlagenbau kann die Präzision und die Produktivität erhöht werden. Bauteile sollen leicht, steif, sicher und zuverlässig sein und eine vorteilhafte Ökobilanz aufweisen. Ein wesentlicher Vorteil des Leichtbaus ist ein geringeres Gewicht bei gleichzeitiger Beibehaltung oder gar Erhöhung der Gebrauchsgüte bzw. der mechanischen Eigenschaften. Werkstoffe wie Stahl, Aluminium, Magnesium, Titan, polymere Leichtbauwerkstoffe oder Faser-Kunststoff-Verbunde ermöglichen moderne Leichtbaukonstruktionen. Bei Faserverbundwerkstoffen (Composites) sind üblicherweise Fasern hoher Festigkeit und Steifigkeit mit definiertem Faservolumengehalt in eine Polymermatrix eingebettet. Demzufolge ergibt sich die Aufgabe der Matrix in der Kraftübertragung zwischen den Einzelfasern, in der Erhaltung der Formstabilität der Struktur und in dem Schutz der Fasern vor Umwelteinflüssen. Den Fasern kommt im Verbund die Last tragende Funktion zu, so dass das Steifigkeits- und das Festigkeitsverhalten einer Faserverbundstruktur im Wesentlichen durch die Wahl des Fasermaterials bestimmt werden. Bei der Fertigung von faserverstärkten Strukturen erfolgt die Werkstoffherstellung und der Formgebungsprozess - im Gegensatz zu Metallkonstruktionen - simultan. Zu diesem Zweck sind speziell auf die Fertigung von Faserverbundwerkstoffen angepasste Halbzeuge und Herstellungstechnologien entwickelt worden. Bedingt durch die spezifischen Materialeigenschaften kommt allerdings jedes Material in gewissen Bereichen an seine Grenzen. Um diese spezifischen Materialeigenschaften sinnvoll zu nutzen, ist es in vielen Anwendungen notwendig, Bauteile aus unterschiedlichen Materialien in Hybridbauweise herzustellen.
Ziele / Nutzen
Das Zertifikatsprogramm befähigt Sie, entsprechend Ihrer Schwerpunktsetzung
- fachspezifische Kenntnisse der Faserkomponenten und Matrixkomponenten bis hin zu den relevanten Faserhalbzeugen aufzubauen
- die wesentlichen Fertigungsverfahren in der Praxis mit ihren Vorteilen und Nachteilen zu kennen
- Polymerwerkstoffe im Hinblick auf ihren Einfluss auf das mechanische Verhalten der Faserverbundwerkstoffe zu kennen
- den essentiellen Zusammenhang zwischen Polymermatrix und Bauteilqualität zu verstehen
- aktuelle Leichtbau-Anwendungen aus dem Flugzeugbau und Automobilbau und deren spezielle Gestaltungsregeln sowie deren Vorteile und Grenzen zu kennen
- neue Lösungskonzepte für den Maschinen- und Anlagenbau aufzuzeigen und Optimierungspotenziale auszunutzen – im Hinblick auf Performancesteigerung und Gewichtsreduktion durch Bauteilsubstitution mit CFK-Komponenten
- Hybridbauweisen verschiedener Leichtbaumaterialien durch Kleben, Nieten zu beurteilen und die jeweiligen konstruktiven Grundgegebenheiten zu kennen
Mit dem Zertifikatsprogramm erhalten Sie Anrechnungsmöglichkeiten für das Master-Studium „Verbundwerkstoffe/Composites“ der PFH.
Aufbau und Inhalte des Zertifikatsprogrammes
Das Zertifikatsprogramm umfasst insgesamt 3 Seminare (1 Pflichtseminar, 2 Wahlseminare) mit einer Gesamtdauer von 4 Tagen. Das Seminar „Technologie der Faserverbundwerkstoffe“ ist ein Pflichtseminar, zwei weitere Seminare wählen Sie entsprechend Ihrer Interessen und beruflichen Präferenz aus den vier Wahlseminaren aus. Sie können die Seminare einzeln oder zu einem günstigen Paketpreis buchen. Mit Bestehen des schriftlichen Tests erwerben Sie das Zertifikat „Lightweight Application Specialist“. Sie können das Zertifikatsprogramm innerhalb eines Zeitraums von 2 Jahren abschließen.
Termine
Pflichtseminar
Technologie der Faserverbundwerkstoffe
20.-21.05.2019 | Ludwigshafen
04.-05.09.2019 | Göttingen
Wahlseminare
(bitte 2 Seminare auswählen)
Composite-Metall-Hybridbauweise
10.04.2019 | Stade
13.11.2019 | Stade
Leichtbau-Anwendungen im Flugzeugbau
11.04.2019 | Stade
14.11.2019 | Stade
Leichtbau-Anwendungen in der Automobilindustrie
Termin auf Anfrage
Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau: CFK Replacement
Termin auf Anfrage
Seminarzeiten
09:00 - ca. 17:00 Uhr
Teilnehmerzahl
max. 15
Teilnahmegebühr
Gesamtpreis bei Komplettbuchung (3 Seminare inkl. Prüfung): 2.020 EUR zzgl. USt. (2.403,80 EUR inkl. USt.)
Die Seminare können auch einzeln gebucht werden. Gegenüber Einzelbuchung sparen Sie über 10%. Seminarteilnahmen der letzten zwei Jahre werden angerechnet.
Dauer
4 Tage
Inklusivleistungen
Schulungsordner mit umfangreichen Seminarunterlagen, Pausengetränke, Mittagsessen, Prüfung, Zertifikat inkl. Dokumentation der Seminarinhalte und erreichten Prüfungsleistung
Weitere Programminformationen
Teilnehmerkreis
Techniker, Meister, Ingenieure, technische Projektleiter, Engineering Manager aus Luftfahrt, Automobilbau, Chemie, Windkraftanlagenbau, Maschinen- und Anlagenbau sowie Zulieferindustrie und technisch orientierte Fachkräfte
Methodik
Trainer-Input und Einführung in die einzelnen Thematiken mittels Vortrag und PowerPoint, Einsatz von aktuellem Videomaterial aus der Praxis, Vorstellung von Exponaten und Anschauungsmaterialien, moderierter und im Dialog geführter Erfahrungsaustausch, praxisnahe Vermittlung anhand Fallbeispielen und Fallstudien, Einbindung Ihrer Wünsche und Problemstellungen in das Seminar durch schriftliche Vorabbefragung
Abschluss
Zertifikat „Lightweight Application Specialist“ der mtec-akademie an der PFH Private Hochschule Göttingen, Voraussetzung: Teilnahme an allen Seminartagen und erfolgreiches Bestehen des schriftlichen Abschlusstests bei „Technologie der Faserverbundwerkstoffe“
Referenten
Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold
Anrechnungsmöglichkeit für das Master-Studium „Verbundwerkstoffe/Composites“ der PFH
Unser Kooperationspartner PFH Private Hochschule Göttingen erkennt das Zertifikat „Lightweight Application Specialist“ für den Master-Studiengang „Verbundwerkstoffe/Composites“ an. Sie erhalten damit eine einmalige Anrechnung auf die Studiengebühren in Höhe von 400 Euro.
